Divertikel im Darm – Bin ich krank?
Magen-Darm-Tag 2016 – eine Aktion der Gastro-Liga e.V. (Gesundheit für Magen,Darm & Co)
Divertikel im Darm:
Divertikel sind Ausstülpungen der Schleimhaut und der darunter liegenden Schichten, die im gesamten Magen-Darm-Kanal einschließlich der Speiseröhre auftreten können.
Bevorzugt treten sie im Bereich des S-Darmes (Sigma) des Dickdarms auf.
30-40 % der Gesamtbevölkerung haben Darmdivertikel und über 60 % bei den über 70-Jährigen. In den westlichen Ländern ist in den letzten Jahren eine Zunahme insbesondere von Komplikationen der Divertikelkrankheit zu beobachten. Auffallend ist, dass immer häufiger auch jüngere Patienten von Divertikeln betroffen sind.
Divertikel – Wie entstehen sie?
Folgende zwei Mechanismen führen zur Ausbildung von Divertikeln:
- Erhöhung des Druckes im Darminneren durch einen Mangel an Faserstoffen in der Nahrung.
- Schwäche der Dickdarmwand mit zunehmendem Alter in Verbindung mit gestörten Bewegungsabläufen des Darmes.
Beschwerden bei Divertikeln:
Bei einer Divertikulose ohne Entzündungszeichen liegen meistens keine Beschwerden vor. Nur bei Überlagerung mit dem (Reizmagen)-Reizdarm-Syndrom, welches bei jedem
sechsten Divertikelträger zu erwarten ist, liegen Beschwerden im Sinne des Reizdarmes vor (wechselnd lokalisierter Bauchschmerz mit Betonung der Kurven des Dickdarms,
Schleimabsonderung im Stuhl, Wechsel zwischen dünnem Stuhl und Verstopfung).
Entsprechend vielfältig sind die Beschwerden bei akuter Divertikulitis:
- Darmkrämpfe
- selten eine Blutung aus dem Enddarm
- Fieber
- meistens Verstopfung, aber auch Durchfälle sind möglich
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen bzw. häufiger Harndrang
Komplikationen einer Divertikulitis:
Der Durchbruch von Divertikeln (Perforation) kann gedeckt oder frei ablaufen. Bei gedeckter Perforation entsteht meistens eine örtlich begrenzte Bauchfellentzündung, die sich unter antibiotischer Therapie zurückbildet. Von diesen Herden geht selten eine Abszeßbildung (Eiterherd) aus. Bei einem freien Durchbruch entwickelt sich ein schweres Krankheitsbild mit eitriger Bauchfellentzündung, welches ein sofortiges operatives Eingreifen erforderlich macht.
Therapie der Divertikelkrankheit:
- stuhlregulierende Mahlzeiten
- Antibiotikatherapie
- operative Therapie bei Divertikeldurchbruch oder wiederkehrenden Schüben einer Divertikulitis
Bei Fragen zur Diagnostik , Vorbeugung und Therapie der Divertikelkrankheit sprechen Sie uns an. Bitte beachten Sie auch die bundesweiten Aktionen der Gastro-Liga im November zum Magen-Darm-Tag 2016 mit dem Thema: Divertikel im Darm